Lüfter-Steuerung-Eigenbau

 

Ich habe schon einige Tage bei den verschiedensten Online-Händlern und auch bei uns im Mediamarkt nachgeschaut, aber eine billige Lüfter-Steuerung (ich meine für unter 10€) zu bekommen ist anscheinend nicht möglich.
Deshalb hab ich mich entschlossen selbst eine zu bauen. Ich habe das Thema schon ein paar mal auf anderen Seiten gesehen aber ein weiteres HowTo´s bereichert glaube ich die Allgemeinheit etwas.

Was wir brauchen:
einen freien 5 1/4 Zoll Steckplatz, 100Ohm Potis (eines für jeden Lüfter), Drehknöpfe für die Potis (gibt es in Kunststoff oder Alu-Optik), Lötkolben,
Lötzinn, Heißklebepistole, Bohrmaschine, Bohrer, Schraubstock, Bastlerglas (gibt es in verschiedenen Größen und Stärken), Bleistift, Lineal, Feile, Laubsäge,
Klebeband oder Schrumpfschlauch, einen 4poligen Y-Stromanschluss-Adapter, ein paar übrige Kabel.

Als erstes messen wir die Plastikabdeckung für eine 5 1/4 Zoll-Abdeckung aus . Werte notieren. Danach nehmen wir das Bastlerglas zur Hand (die Plastikfolie auf dem Bastlerglas wird erst zum Schluss  abgezogen!Verkratzgefahr!). Zeichnen uns die Werte (+1-2mm für jede Seite) mit Bleistift und Lineal 2 mal auf und sägen das ganze mit der Laubsäge aus.
 
2 x ►►► platt1
 
Dann werden die zwei Teile übereinander gelegt und mit Klebeband zusammen fixiert. Jetzt zeichnen wir uns 2 oder 3 Punkte mittig horizontal und vertikal auf den Plastikplatten an (Soviel Löcher, wie Ihr Lüfter steuern wollt; ich hab 3 bei mir probiert; mehr werden wegen dem  Platzangebot hinter der Blende wahrscheinlich auch nicht zu realisieren sein). Vorne oder Hinten ist momentan egal.
 
platt2
 
Jetzt messen wir den Durchmesser des Gewinde am Poti ( z.B.: mit einer Schieblehre), weil die Gewinde des Potis durch die Löcher durchgeschoben werden und mit einer Kontermutter die Potis gesichert werden.
 
pot
 
Zu dem gemessenen Wert nehmen wir noch 0,5mm-1mm dazu, damit wir die Gewinde gut durch die Löcher durchbekommen. Danach bohren wir die Löcher in die 2 Platten. Bohrmaschine auf langsamer Stufe laufen lassen, sonst kann es sein, dass dass Glas um die Löcher splittert oder bricht. Entgraten  nicht vergessen. Ist das erledigt könnten wir die Potis schon in unsere Platten hineinstecken und befestigen, das machen wir aber nicht, sonst wird das ganze zu Unhandlich mit den Kabel anlöten nachher... Eines haben wir natürlich noch vergessen; die Platten müssen beide an allen Seiten noch plan gefeilt werden, damit sie auch in den 5 1/4-Zoll Abdeckungsbereich passen. Beide Platten mit dem noch nicht entfernten Klebeband vorsichtig in den Schraubstock spannen und abfeilen, ab und an mal ausprobieren ob es schon passt. Man kann das Ganze auch mit einer vorhandenen 5 1/4-Zoll-Abdeckung probieren, dabei muss man halt "nur" Bohren, aber bei diesen Platten sind meistens auf der Rückseite vertikale Verstrebungen, die das Bohren etwas erschweren könnten. Dabei sollte man genauer Arbeiten.
Nun zum Verdrahten. So sollte das ganze Angeschlossen werden. Erklärung unten folgend.
 

beleg

 
Wir nehmen den ein Stück Kabel (ca. 1 Meter (damit es auch bis vorne zum 5 1/4-Zoll-Schacht reicht), 1-1,5mm² Querschnitt) und isolieren es auf beiden Seiten ca. 2cm ab. Wenn wir Schumpfschlauch haben ziehen wir jetzt über beide Seiten ein Stück darüber und stecken das eine Ende des Kabels in die gelbe Buchse des Y-Adapters. Nun löten wir das Kabel in de Buchse fest und zwar so, dass die Isolierung unseres Kabels genau mit der Buchse endet (damit nachher kein überstehendes Kabel irgendwo im Gehäuse ansteht und einen Kurzschluss verursacht). Um das offen-liegende Stückchen Draht wickeln wir unser Klebeband. (Optional: Über das offen-liegende Stückchen Draht ziehen wir unseren Schrumpfschlauch und erwärmen diesen mit unseren Lötkolben oder einem Feuerzeug.)
 
anschl 
 
Das andere Ende des Kabels löten wir an die linke oder rechte Lötfahne des Potis.
Danach wickeln wir auch hier etwas Isolierband um den blank liegenden Teil, den wir gerade angelötet haben (oder wie oben optional den Schrumpfschlauch).
Nun nehmen wir ein neues Kabel und löten das eine ab-isolierte Ende an die mittlere
Lötfahne des Potis. 
 
kab 
 
Wieder wickeln wir ein Stück Isolierband um diesen Teil (optional Schrumpfschlauch). Das andere Ende kommt jetzt an das gelbe Kabel der Lüfterbuchse. Dort wieder reinstecken und anlöten. So jetzt haben wir die +-Leitung fertig. Nun brauchen wir noch ein letztes Kabel für die Masse-Leitung. Wieder beidseitig ab-isolieren. Das eine Ende kommt an das schwarze Kabel der Lüfterbuchse, das andere an das schwarze Kabel des Y-Kabels, in dem auch schon die Gelbe Buchse von uns belegt wurde. Beides wieder sauber anlöten. Jetzt zur Sicherheit um alle Buchsen bzw. angelöteten Kabel Isolierband wickeln (optional wieder mit Schrumpfschlauch überziehen).
Jetzt das Y-Kabel an einem freien Stromversorgungskabel des Netzteils anstecken, Computer einschalten und unser Lüfter müsste eigentlich schon laufen. Noch mit dem
Poti testen ob die Geschwindigkeit auch schon regelbar ist. Sollte es nicht möglich sein, alles ausschalten und einfach mal das Kabel der linken/rechten Lötfahne des Potis auf die andere Seite (links bzw. rechts) anlöten. Danach sollte es eventuell funktionieren.
Sollte dann alles geklappt haben, muss das
Poti noch in die 2 Platten eingebaut werden. Zuvor kann man noch zwischen die durchsichtigen Kunststoffglas-Platten eine Beschriftung für die Potis anbringen. Einfach auf Papier ausdrucken (die Größe der Platten verwenden) und dann zwischen die Platten legen. Mit einem scharfen Messer die Löcher für die Potis ins Papier schneiden. Potis von hinten reinstecken vorne mit Kontermutter sichern. Poti-Dreher noch ein Stück absägen (damit der Drehknopf drauf passt). Drehknopf auf den Poti-Dreher aufstecken und festschrauben. Die Platten mit Potis und Kabel werden jetzt in den freien Laufwerksschacht an der Gehäuse-Vorderseite reingesteckt, mit Klebeband fixiert und von hinten mit Heißkleber links und rechts befestigt. Fixierung entfernen. Alle Kabel im Gehäuse noch schön verlegen.
 
 
Meine zwei Ergebnisse: 
 
vers  end 
der erste Versuch  Endstadium 
 
Das ganze ist eine ziemliche Fuselarbeit, aber wenn man nur ein begrenztes Budget hat, und gerne Bastelt dürfte das eigentlich keine Schwierigkeit darstellen. 
 
Kostenpunkt :
 
100 Ohm-Poti  45€ct 
Drehknopf 95€ct 
Y-Adapter-Kabel  45€ct 
Bastlerglas  2,50€ct